Alemannische Trachten

 

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Bild links: Aus dem Buch „Die Alamannen“ Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg.

In Anlehnung an die goldene Filigranscheibenfibel  aus Grab Nr. 3 von Oerlingen / Kleinandelfingen, Kanton Zürich, wurde diese Scheibenfibel von Michael Rey, Goldschmied aus Rüdlingen hergestellt.

Diese merowingerzeitliche Gürtelschnalle eines Waffengurtes wurde in einem Alemannischen Gräberfeld in Orsingen-Nenzingen,
Baden-Württemberg gefunden und durch Holger Ratsdorf rekonstruiert.

Die sogenannte Danielschnalle aus Arbon, Schweiz, wurde ebenfalls durch H. Ratsdorf rekonstruiert. Der Gurt selbst wurde in Anlehnung an die Funde in Augsburg, 'St. Ulrich und Afra' (Grab 1 und 8) durch Peter Mäder rekonstruiert.

Langobardische S-Fibeln mit Almandineinlage. Rekonstruktion von Ulrich Sobbe, auf einem wollenen Obergewand von Daniela Wild, mit Brettchenwebborden, hergestellt von Nadin Wild. Die S-Fibeln weisen grosse Ähnlichkeit mit der im unteren Bild abgebildeten alamannischen S-Fibel auf. Ich verwende sie daher als alamannische Fibeln.

Bild rechts: Aus dem Buch „Die Alamannen“ Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg

Beutel mit Zierscheibe. Links eine nachgearbeitete alamannische Bronze-Scheibe von www.reenactors.de. Fundort Neftenbach ZH, Schweiz.

Bild rechts: Aus dem Buch „Die Alamannen“ Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg.

Rekonstruktionversuch eines Gurtgehänges, in Ahnlehnung an das Amulettgehänge aus dem Frauengrab in Hüfingen (Bild rechts). Daran befestigt ist eine Tigermuschel, welche als Weiblichkeits- und Fruchtbarkeitssymbol gedeutet wird. Daneben Schere und Messer mit Futteral sowie Schlüssel und als Schutzamulett eine Donarkeule.

Detail des Gurtgehänges mit Tigermuschel und Toilettenbesteck. Letzteres umfasst eine Pinzette sowie ein Ohrlöffelchen.

Rekonstruktion von Peter Mäder.

Nadelbehälter aus Hirschgeweih mit Runeninschrift und punziertem Deckel aus Messing. Darin enthalten eine hölzerne Spule mit Leinengarn sowie verschiedene Nadeln aus Knochen, Horn, Bronze und Kupfer.

von Peter Mäder.

Zwei Detailaufnahmen der am Gehänge mitgeführten Gegenstände: Die geschmiedete Schere von Agil, Büro für angewandte Archäologie, fand in dieser Form schon zur Keltenzeit Verwendung und dient heute noch zur Pflege von Bonsaibäumchen. Futteral aus Ziegenleder und Bronzeblechbeschlag

Rechts eine Donarkeule (entspricht dem Torhammer) aus Hirschgeweih mit Kreisaugenverzierung. Das Amulett wurde Nach einem Grabfund gestaltet.

Zwei Schreibtafeln mit Bronzegriffeln, wie  sie schon bei den Römern Verwendung fanden. Links: Ausführung in Nussbaumholz von Charles Hüni. Rechts: Fichtenholz mit Tierstildekor von Peter Mäder.

Das Wachs wurde mit Pech Eingefärbt, was es zugleich geschmeidiger machte.

Der Ausschnitt aus dem um 1300 in Zürich entstandenen Codex Manesse zeigt einen Mann, der auf einer solchen Schreibtafel Texte mit  einem Griffel in den eingefärbten Wachs ritzt. Offenbar waren diese (frühmittelalterlichen I-Pads) Tafeln sehr lange in Gebrauch.

Ausschnitt aus dem Codex Manesse: Reinmar von Zweter.

Rekonstruktionszeichnung und Rekonstruktion einer alamannischen Tracht.

Bild links: Aus dem Buch „Die Alamannen“ Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg

Die alamannische Dame (Godolewa) trägt ein leinenes Untergewand und darüber ein wollenes Übergewand mit kurzen Ärmeln.Der Halsausschnitt ist mit Brettchenwebborden aus Wolle verziert, ebenso der Ärmelbesatz.Der seidene Schleier wird durch ein Kugelkopf-Nadelpaar am Stirnband befestigt und mit einer silbernen Gewandnadel zusammengehalten. Der krapprote Wollmantel weist einen byzantinischen Seidenbesatz auf.

Die ledernen Strumpfbänder mit Messingbeschlägen halten die die hirschledernen Beinstulpen, die bis über das Knie reichen. Die wendegenähten Schuhe sind aus vegetabil gegerbtem  Rinds- (Sohle) und Kalbsleder (Oberleder) gefertigt. Gurt, Schnalle und
Gurtgehänge wurden bereits weiter oben beschrieben.

Die Rekonstruktion der alamannischen Frauentracht aus dem frühen 7. Jahrhundert orientiert sich an folgenden Funden:
- Frauengrab 326 von Kirchheim am Ries
- Frauengrab 557 von Hülfingen
- Frauengrab 75 I von Kösingen.